Der Handelsverband Deutschland (HDE) sieht sich durch die Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Grünen bestätigt. Demnach werden die privaten Verbraucher und viele Handelsunternehmen durch die Kosten der Energiewende unverhältnismäßig hoch belastet.
„Die Bundesregierung bestätigt in ihrer heutigen Antwort die extreme Ungleichbehandlung bei den Stromkosten“, so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. So sind laut Bundesregierung die Stromkosten seit dem Jahr 2008 insgesamt um acht Cent pro Kilowattstunde gestiegen. Für den Handel ergibt sich auf Grundlage dieser Zahl für den gleichen Zeitraum eine Zunahme der Kosten um 15 Prozent. Für den privaten Haushalt sogar um 38 Prozent.
Gleichzeitig sind nach Regierungsangaben die Stromkosten der energieintensiven Industrie um ein Prozent gefallen. „Das ist keine gerechte Kostenverteilung. Und die Kostenspirale wird sich in den nächsten Monaten und Jahren immer weiter drehen. Die Regierung hat in der EEG-Novelle die Chance verstreichen lassen, die Kosten der Energiewende fair zu verteilen“, so Genth weiter. Erste Prognosen zur EEG-Umlage rechnen kurzfristig mit einem leichten Absinken der Kosten im Jahr 2015. In den Folgejahren hingegen wird mit einem weiteren Anstieg der Umlage gerechnet.
„Den Handel trifft diese Kostenexplosion in doppelter Weise. Denn zum einen bleibt bei steigenden Strompreisen den Kunden weniger Geld zum Einkaufen in der Tasche. Zum anderen zahlen auch die Handelsunternehmen immer höhere Preise für Strom und Energie“, so Genth. Die Bundesregierung müsse einen Umbruch in der Energiepolitik einläuten. Die Kostenbelastung durch den Stromverbrauch solle insgesamt reduziert und die Kosten fairer verteilt werden.
Quelle: HDE