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30/03/2011

GO IN GmbH

GO IN Design-Award 2011 – Preisverleihung während der Internorga in Hamburg

Bei dem Begriff Hocker denken die meisten Menschen an Sitzmöbel mit vier Beinen – ganz anders sieht das bei Studenten der Designfakultäten aus. GO IN suchte ein innovatives Hockermodell und mehr als 600 Studenten forderten die Anmeldeunterlagen zum Wettbewerb 2011 an. In den 124 aufwändig gestalteten Wettbewerbs-Einsendungen waren unkonventionelle Hockerentwürfe zu bestaunen. Drei davon wählte die Jury aus und prämierte die Entwürfe mit Preisgeldern in Höhe von 2200, 1600 und 1000 Euro. Die Siegerin Emila Lucht wurde vom Unternehmen zur Internorga nach Hamburg eingeladen und stellte dort ihren prämierten Hockerentwurf vor.

Die gelernte Tischlerin studiert im sechsten Semester Industriedesign an der Muthesius Kunsthochschule in Kiel und hatte gerade in Portugal mit ihrem ersten Auslandssemester begonnen, als sie die Nachricht vom Sieg im GO IN Designwettbewerb erreichte. „Ich habe mich natürlich wahnsinnig gefreut, auch darüber, dass ich nach Hamburg, in meine Heimatstadt, eingeladen wurde“, sagte Emilia Lucht während der Preisverleihung.

Möbel seien ihre Leidenschaft. Während ihres Studiums habe sie sich intensiv mit dem Zusammenhang von Ergonomie und Bewegung beschäftigt. „Für mich ist Ergonomie ohne Bewegung nicht möglich. Über diesen Gedankengang entstand die Idee zu meinem Hockerentwurf“, erklärt Emilia. Ihr Hocker „Nuno“ –der japanische Begriff für Filztechnik – besteht aus der ungewöhnlichen Materialkombination Eichenholz und Industriefilz. Ausgegangen sei sie von einem Melkschemel mit dem Ziel, die Form in die heutige Zeit zu übertragen und eine perfekte Verbindung von scharfkantigem Holz und weichem Filz zu schaffen. So entstand ein ganz neues Möbelstück – ein Hocker, dessen Filzbesatz sich entweder als Sitzpolster oder als stützende, wärmende Rückenlehne nutzen lässt. „Diese Neudefinition des Hockers hat uns beeindruckt“, betonte GO IN Geschäftsführer Maurus Reisenthel: „Es ist hier ein unkonventionelles Produkt entstanden, dessen Verwandelbarkeit alle Gewohnheiten durchbricht. Durch die klare Gestaltung wirkt der Hocker
unaufdringlich und zeitlos.“

Der 2. Preis ging an das Hockermodell von Marco António dos Santos Pina. Er studiert Industrial Design an der Folkwang Universität der Künste in Essen und überzeugte mit seinem puristischen Entwurf der „Bocker“. GO IN Industriedesigner Andreas Riker stellte das ungewöhnliche Hockermodell mit den Worten vor: „Weniger geht nicht - das Holzmodell ist schlicht und solide.“ Der unkonventionelle „Bocker“ stellt minimalistische Ansprüche an Material und Raumbedarf und findet als Hocker und Barhocker Verwendung. „Man sieht an den prämierten Modellen, dass sie nicht nur nach unternehmerischen Gesichtspunkten bewertet wurden. Es geht uns hier um die Förderung des Design-Nachwuchses“, betont Geschäftsführer Maurus Reisenthel.

Samuel Coendet von der Züricher Hochschule der Künste gewann mit seinem Entwurf „Compa“ den 3. Preis. „Compa ist als Einzelprodukt und in der Gruppe interessant“, erklärte Industriedesigner Riker. Das Modell erinnert an den traditionellen, komfortablen Möbelbau und hat einen großen Zielgruppenbereich, denn „Compa“ kann bodenständig, aber auch spielerisch wirken - allein auf die Anordnung kommt es an.

Neben den Preisträgern prämierte die Wettbewerbs-Jury* 16 weitere Beiträge, die GO IN auf der Wettbewerbsseite goindesignaward.com präsentiert.

Auch künftig engagiert sich das Unternehmen in der Talentförderung von Nachwuchsgestaltern. Während seiner Studienzeit nahm GO IN Geschäftsführer Maurus Reisenthel selbst an Designwettbewerben teil und erfuhr so, wie positiv sich die Zusammenarbeit zwischen jungen Kreativen und der Industrie auf beide Seiten auswirken kann: „Besonders wichtig war mir bei der Auslobung des GO IN Designwettbewerbs, dass allen Teilnehmern die Urheberrechte an ihren Produktentwicklungen garantiert werden“, erklärte Reisenthel. Alle zwei Jahre wird GO IN eine neue Wettbewerbsrunde starten und Designstudenten die Möglichkeit bieten, ihre Arbeiten in einem Unternehmensumfeld zu präsentieren. Der Wettbewerb 2011 war auf die Länder Österreich, Schweiz und Deutschland beschränkt. In der nächsten Runde, 2013, ist eine europaweite Ausschreibung geplant. Bis es wieder so weit ist, bleibt GO IN mit den Wettbewerbs-Teilnehmern in Kontakt. So entstand bereits nach dem ersten Design-Wettbewerb eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit Alexander Rehn, dem Gewinner des 3. Preises im Wettbewerb 2009.

*(Michael Geldmacher, Büro Neuland Industriedesign, München; Stefanie Kubanek, Adjunct Professor Product Design, Parsons The New School of Design, New York; Andreas Riker, Industriedesigner GO IN Landsberg; Maurus Reisenthel, Industriedesigner und GO IN Geschäftsführer, Landsberg).