16.02.2011
Die Jakob Jost GmbH, ein mittelständisches Modefachunternehmen mit Sitz im rheinland-pfälzischen Grünstadt, beschäftigt in seinen vier Filialen über 240 Mitarbeiter. Ein Grund für den Erfolg ist die Aufgeschlossenheit gegenüber technischen Innovationen. Um die Transparenz über die Warenbestände in Lager und Filialen zu erhöhen und um die Nachversorgung durch einen schnelleren Datenaustausch mit den Lieferanten zu optimieren, hat Jost die RFID-Technologie getestet – und dabei bewiesen, dass auch KMUs RFID erfolgreich nutzen können.
Im Rahmen des RFID-Pilotprojekts liefern seit Ende 2009 einige Bekleidungshersteller RFID-getaggte Kleidungsstücke an das Logistikzentrum von Jost. Eingesetzt werden dabei in Hang-Tags eingebettete EPC Gen2 Tags des RFID-Lösungsanbieters RF-iT Solutions GmbH, der auch die Auto-ID-Plattform beigesteuert hat. Anhand der elektronischen Lieferscheine überprüft Jost die Lieferungen an der zentralen Warenannahme auf Vollständigkeit – mit den RFID-Handhelds Cross Dipole UHF von Nordic ID. Die leistungsstarken Mobilcomputer erlauben das Auslesen der Tags sogar durch geschlossene Kartons hindurch. „Durch den Einsatz von RFID und der Mobilcomputer konnten wir unsere Wareneingangsprozesse beschleunigen und die Genauigkeit steigern“, erklärt Patric Knoll, kaufmännischer Leiter beim Modehaus Jost. „Bei DESADV-Lieferungen hatten wir oft eine Fehlerquote von bis zu fünf Prozent bei Größen und Farben und mussten die Ware einzeln prüfen. Heute erfassen wir Bestandslücken direkt im Wareneingang.“ Mit den MDEs funktioniert das problemlos. „Durch die Mobilcomputer sind wir nicht auf feste RFID-Gates angewiesen – das macht RFID auch für kleinere Unternehmen bezahlbar“, so Knoll.
Die vier Filialen nutzen die Mobilcomputer von Nordic ID auch zur Bestandsaufnahme. Erfolgte die Inventur bislang barcode-basiert einmal im Jahr, wird die Bestandserfassung für die getaggte Ware nun wöchentlich durchgeführt. „Die Bestandstransparenz und genauigkeit haben sich erhöht“, konstatiert Knoll. Die Lieferanten erhalten von Jost regelmäßige Inventory Reports mit EPCs und bekommen so einen genauen Einblick, welche Ware auf der Fläche verfügbar ist. Solche Rückmeldungen ermöglichen die effiziente Nachversorgung. Die Folge: hohe Warenverfügbarkeit, zufriedene Kunden, mehr Umsatz.
Ende Juni 2010 hat das Modehaus Jost sein RFID-Pilotprojekt abgeschlossen. „RFID funktioniert auch bei KMUs, mit überschaubarem Aufwand bei Investitionen und Manpower“, zeigt sich Patric Knoll zufrieden. Aufgrund der positiven Erfahrungen hat das Modehaus beschlossen, RFID künftig fest zu etablieren. Für den Bau seines neuen Logistikzentrums jedenfalls hat das Modehaus Jost schon eine komplette RFID-Infrastruktur vorgesehen.