Die Untersuchung des EHI erfasst und analysiert die Struktur der Shopping-Bahnhöfe und -Airports in Deutschland.
Immer mehr Menschen pendeln mit öffentlichen Verkehrsmitteln zur Arbeit. Hinzu kommen privat Reisende und Besucher, die die Tagesfrequenz beispielswiese am Hamburger Hauptbahnhof auf bis zu 450.000 Personen bringen. Auch Flughäfen sind Hochfrequenzstandorte.
Im Jahresdurchschnitt fliegen 4 -6 Millionen Menschen ab und nach Frankfurt am Main – hinzukommen Besucher sowie die zahlreichen Beschäftigten. Die hohe Frequenz und vergleichsweise viel verfügbare Zeit sowie die langen Öffnungszeiten machen Bahnhöfe und Flughäfen zu einem attraktiven Standort für Einzelhändler, Gastronomen und Dienstleister. Typische Highstreet-Retailer eröffnen bereits Läden in Bahnhöfen und Flughäfen.
Standortvorteile
Die hohe und quasi automatisch generierte Frequenz ist ein großer Standortvorteil für die Händler. Ganz im Gegensatz zu Einkaufsstraßen und Shopping-Centern müssen sie dafür kaum Marketingmaßnahmen einsetzen. Die Mieter von Verkehrsimmobilien profitieren darüber hinaus von den erweiterten Öffnungszeiten und der Sonntagsöffnung. Hinzu kommt, besonders an Flughäfen, dass potentielle Kunden wegen der Wartezeiten über ein relativ hohes, frei verfügbares Zeitbudget verfügen, das sie oftmals gern für Einkäufe nutzen.
Mieter- und Branchenmix
Die Mieterstruktur von Bahnhöfen und Flughäfen ist in erster Linie durch eine Vielzahl kleiner Läden geprägt. Der größte Bahnhof ist der als Shopping-Center durch die ECE betriebene Hauptbahnhof Leipzig mit ca. 30.000 qm Mietfläche und 125 Mieteinheiten. Frankfurt am Main ist der größte Shopping-Flughafen mit 290 Mieteinheiten auf 41.000 qm Mietfläche, gefolgt von München mit 185 Shops auf 37.000 qm.
Je nach Lage der Fläche ändern sich Struktur und Anzahl der Passanten und somit die Konzeption der Geschäfte. Liegt die Fläche in einem Flughafen beispielsweise auf der „Airside“, sind Accessoires deutlich stärker vertreten, während auf der „Landside“ die Sortimente Bekleidung bevorzugt werden. Die Einzelhändler in Bahnhöfen verkaufen zum Großteil Artikel des persönlichen Bedarfs wie Presse und Bücher, Blumen, Tabak und Souvenirs, aber auch Lebensmittel und Accessoires.
Bahnhöfe haben einen besonders hohen Gastronomieanteil von 43 Prozent. Viele davon sind Bäckereien, Schnellrestaurants, Imbisse und Kaffeebars, wo sich Reisende schnell und günstig für unterwegs versorgen können. In den Flughäfen sind nur ein Drittel der Mieter Gastronomen. Aufgrund der längeren Aufenthaltsdauer der Reisenden gibt es hier viele Restaurants und Cafés.
Top-Mieter Bahnhöfe
Aufgrund des hohen Gastronomieanteils am Branchenmix der Bahnhöfe gibt es auch viele Gastronomen unter den Top-Mietern. Unter den Top 8 sind Le Crobag, Kamps, McDonald’s, Yorma’s und Ditsch vertreten. Die Einzelhändler Rossmann, Görtz, Accessorize, Tchibo und Six sind unter den Top-25-Mietern vertreten.
Bei den untersuchten Verkehrsimmobilien handelt es sich um 19 deutsche Bahnhöfe der Kategorie 1 sowie um die 11 größten internationalen Flughäfen in Deutschland (nach Umfang des Retail-Angebots).
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Quelle: EHI Retail Institute