Damian Izdebski: "Unsere Kooperation ist ein strategischer Schritt und eine Chance für beide Unternehmen, neue Zielgruppen anzusprechen."
Damian Izdebski ist Gründer und Geschäftsführer von DiTech, einem österreichischen Computerunternehmen. Zusammen mit Thalia hat das Unternehmen nun schon die dritte Shop-in-Shop-Kooperation von Computern und Büchern realisiert. Im Interview erzählt Herr Izdebski warum die Kooperation von Literatur und Technik so gut funktioniert.
Herr Izdebski, Ihr Unternehmen DiTech kooperiert jetzt schon zum dritten Mal mit einer Thalia-Filiale in Österreich und verbindet somit Buch- und Elektronik-Handel. Wie sind Sie auf die Idee gekommen, diese beiden Shop-Konzepte zu kombinieren?
Diese Idee ist naheliegend. Sowohl Bücher als auch Computer sind emotionale, um nicht zu sagen intime Produkte, die über einfache Alltagsgegenstände hinausgehen. Das ist es, was Thalia und DiTech gemeinsam haben und das ist es auch, was eine Kooperation der beiden Konzepte so sinnvoll macht.
Und wie äußern sich diese Gemeinsamkeiten in der Kooperationspraxis?
Thalia und DiTech bedienen zwei sich ergänzende Käuferschichten, die sich durch eine Kombination beider Welten gut ergänzen lassen. Auf der einen Seite gibt es sehr junge, technikaffine eher männliche Kunden und auf der anderen Seite eine, ein wenig ältere, eher weibliche Käuferschaft. Von dieser Kundenkombination profitieren sowohl Thalia als auch DiTech.
Warum wurde gerade die Buchhandelskette Thalia als Kooperationspartner ausgewählt?
Wir haben gemeinsam mit Thalia viele Synergieeffekte erkannt und dementsprechend ausgearbeitet. Unsere Kooperation ist ein strategischer Schritt und eine Chance für beide Unternehmen, neue Zielgruppen anzusprechen. Zusammen mit Thalia verbinden wir zwei Welten: Literatur und Technik. Der Kunde erhält eine kombinierte Themenwelt, in der er dank Beratung und Service mit seinen Fragen nicht allein gelassen wird.
Die Shop-Kooperation geht in Österreich in die dritte Runde. © DiTech/APA-Fotoservice/Preiss
Welche Vorteile hat die Kooperation tatsächlich für Ihr Unternehmen gebracht?
Von der Kooperation haben sowohl Thalia als auch DiTech einen positiven Imagetransfer bekommen und neue Zielgruppen erschlossen. Mit der Positionierung im Verkaufsumfeld von Thalia ist es uns gelungen, neue und vor allem auch weibliche Kundschaft anzusprechen. Dadurch ist der Frauenanteil unserer Kundschaft gestiegen.
In einem bereits realisierten Shop-in-Shop kaufen inzwischen um die Hälfte mehr Frauen ein als an anderen DiTech-Standorten. Dazu trägt auch das neue Shop-Konzept von DiTech, das Look and Feel in den Vordergrund stellt, bei. Hier können sich auch sonst nicht so technikaffine Kunden in Ruhe umschauen und ausprobieren.
Wie wirkt sich die Kooperation auf die Verkaufszahlen aus?
Die neuen Shop-in-Shops mit Thalia sind per se nicht verkaufsstärker als andere DiTech-Filialen. Aber unser Kooperationspartner Thalia verfügt immer über sehr gute Standorte. Deswegen entspricht der dortige Umsatz dem von reinen DiTech-Filialen an ähnlich guten Standorten.
Welchen langfristigen Plan verfolgen Sie mit der Kooperation, wenn Sie nun schon die dritte Shop-in-Shop-Filiale in Österreich eröffnen?
Wir sind froh, dass die Kooperation so wie sie ist gut funktioniert. Das Shop-in-Shop-Konzept mit Thalia ins Unendliche zu skalieren, ist aber nicht unser Plan. Denn DiTech hat generell nicht vor, in eine Standortoffensive zu gehen. Allerdings kann ich mir gut vorstellen, dass uns in der weiteren Zusammenarbeit noch andere Wege der Kooperation einfallen könnten, die für beide Unternehmen lukrativ sind.
Sind noch weitere verkaufsfördernde Kooperationen mit Unternehmen einer anderen Branche geplant?
Hier gibt es noch keine konkreten Pläne. Die Zusammenarbeit mit Thalia hat uns gezeigt, wie gut Kooperationen funktionieren. Und wir sind generell immer für Kooperation sowie für neue Wege im Handel offen.
Das Interview führte Elisabeth Henning; EuroShop.de