Wie machen sich diese Fortschritte im Arbeitsalltag der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bemerkbar?
Lübbenjans, SØR: Gerade bei nahe beieinander liegenden Filialen ist die Beschaffung eines Artikels einfacher. Die vorliegende Kundenhistorie über bereits getätigte Käufe kann die Beratung vereinfachen: zum Beispiel bei Rückfragen oder um auf neu eingetroffene, zur Kaufhistorie passende Artikel hinzuweisen. Eine weitere Arbeitserleichterung ist die Automatisierung bei der Nachbestückung von ‚Never out of Stock‘-Artikeln.
Urbanek: Die Roqqio-Systeme ordern die fehlende Ware automatisiert bei den Systemen der Stammlieferanten. Niemand muss täglich überprüfen, ob bestimmte Artikel für die Filialen nachgeordert werden sollten. Die Warenmanager pflegen vorab die gewünschten Parameter ein und sobald eine festgelegte Menge unterschritten wird, bestellt das System automatisch nach.
Wie hilft das Ganze auch im Hinblick auf eine optimierte Customer Journey?
Spitzenberg: Das wäre dann der nächste Schritt, im Laden die Filial- und Onlineprozesse zu verknüpfen. Am besten über mobile Devices, mit der die Beratung direkt an Kundinnen und Kunden erfolgen kann: Stichwort ‚Endless Aisle‘. Die Konsumentin oder der Konsument hat sich informiert, möchte einen bestimmten Artikel, den es auch im Laden gibt, aber Größe und Farbe sind anders – die Erwartungshaltung ist, dass sie oder er dank eines digitalen, unendlichen Ladenregals auch aus dem gesamten Online-Bestand des Unternehmens bedient werden kann.
Ein Tipp vom Experten: Was sollten auch andere Filialisten beachten, wenn sie über das Thema Automatisierung in der Filiale nachdenken?
Spitzenberg: Den Omnichannel-Ansatz sollte man konsequent verfolgen, bis es keine Kanaltrennung mehr gibt. Wichtig ist auch, die Mitarbeitenden mitzunehmen, sie für den Umgang mit der Technologie zu qualifizieren. Wenn Kundinnen und Kunden nach einer bestens verlaufenen Customer Journey in den Laden kommen, ist es am Personal, Zusatzverkäufe zu generieren.