Bergbaugeschichte trifft moderne Marktkultur im Edeka Hundrieser in Essen

Einst ein ehemaliges Zechengelände, das dem Steinkohleabbau und der Metallverarbeitung diente, heute ein Areal für einen Supermarkt, der symbolisch für eine faszinierende Fusion von Vergangenheit und Gegenwart steht. Die Bergbauindustrie, welche die Gegend in und um Essen lange prägte, diente als Inspiration für die Neugestaltung des Edeka Hundrieser in der Essener Aktienstraße 42.

Dass sich diese beträchtliche Investition von rund 3,5 Millionen Euro der Familie Hundrieser lohnte, zeigen neben dem besonderen Einkaufserlebnis auch die Auszeichnung mit dem EuroShop RetailDesign Award 2022 sowie die Nominierung für den Preis „Stores of the year 2021“.

Verantwortlich für das neue Design war die Firma Kinzel Architecture aus dem nahegelegenen Schermbeck. Auf der beachtlichen Verkaufsfläche von etwa 2500 Quadratmetern wurde ein Einkaufsparadies kreiert, das Kundinnen und Kunden in jeder Ecke inspiriert, vom Einkaufszettel aufzuschauen und die breite Produktpalette auf sich wirken zu lassen.

Bereits im Eingangsbereich des Marktes begegnet Einkaufenden die industrielle Ruhrpottoptik: Dunkelgraue Stahlgitter und massive Stahlträgerkonstruktionen an der Decke schaffen einen authentischen Industrielook. Die horizontalen Ladenbauelemente mit den Lichtschienen in der Frischeabteilung wirken, als wären sie aus Zechenschächten ausgebaut und hier integriert worden.

Besonders deutlich wird die Gestaltungsidee im Bereich der Fisch und Fleischtheken: Die vertikale indirekte Beleuchtung an den hohen schwarzen Ladenbauelementen über den Theken erinnern stark an unterirdische Schächte. Die orangenen Glasscheiben setzen einen warmen Kontrast dazu und simulieren die Glut von Hochöfen.

Weitere Kontraste zu den Schwarz- und Grautönen der Ladeneinrichtung bieten Kupferbeschichtungen. Sie werden für die Einrahmung von Kühlregalen und für die Beschilderung der Warengruppen genutzt.

Im Zentrum des Supermarkts fügt sich die Mittelinsel mit Theken für Wurst- und Käsespezialitäten sowie Feinkost in das offene und großräumige Gestaltungskonzept ein. Mit den schwarzen Backsteinmauern wird auch hier das Industriethema fortgesetzt. An der Feinkost- wie an der Grilltheke gibt es täglich zubereitete Gerichte zum Mitnehmen und auch eine Sushi-Station befindet sich im Markt. Dieses hochwertige Lebensmittelangebot wird durch zahlreiche Fachmitarbeitende, die zur Kundenberatung bereitstehen, ergänzt.

Die Backsteinmauer findet sich in der Wein- und Spirituosenabteilung wieder. Auch hier trifft man durch die dunkel hinterlegten Aussparungen in den Wänden auf das Motiv der Industrie unter Tage.

Der ganze Markt bietet eine Entdeckungsreise für neue Produkte. Das Sortiment setzt sich aus 60 Prozent Grundprodukten zusammen und wird durch eine handverlesene Auswahl an internationalen und regionalen Artikeln ergänzt. Ungewöhnlich sind die Regalgondeln, die aus kleinen Kühltheken bestehen. Inspiration der Kundschaft und Cross-Selling stehen klar im Vordergrund der Flächengestaltung.

Zum Thema Genuss und Inspiration trägt auch die gläserne Bäckerei des Tochterunternehmens Büsch bei, die vor Ort vor den Augen der Kundinnen und Kunden Backwaren produziert.

Neben der Bäckerei lädt eine gemütliche Sitzecke zum Verweilen ein.

Der neugestaltete Edeka Hundrieser in Essen erfüllt den selbstgesetzten Anspruch, nicht nur eine „Mitnahmestation“ für das Nötigste zu sein. Der Markt möchte Kundinnen und Kunden bei ihrem täglichen Einkauf inspirieren, über den Horizont des Einkaufszettels zu blicken und die Welt der Lebensmittel zu entdecken. Dieses außergewöhnliche Store Design führt zu einer Entschleunigung und einer Aufgeschlossenheit im Einkaufsverhalten. Sich dafür an der lokalen Industriegeschichte zu bedienen und diese in die Ladengestaltung einzubringen, setzt auf ein Gemeinschaftsgefühl der Menschen in der Region.