Bezahltrends am Point of Sale weltweit: Mobile Wallets werden zur dominierenden Zahlungsmethode

Weltweit verändern sich die Zahlungsgewohnheiten der Kundinnen und Kunden im stationären Einzelhandel rasant. Mobile Wallets, kontaktloses Bezahlen und biometrische Verfahren verdrängen zunehmend Bargeld und klassische Kartenzahlungen. Dabei zeigen sich je nach Region unterschiedliche Dynamiken – aber ein gemeinsamer Trend ist klar: Die Zukunft des Bezahlens ist digital, schnell und bequem.

Durchschnittlich sind digitale Wallets in der APAC-Region bereits der Standard im stationären Handel, die Hälfte aller Zahlungen laufen Mobile Wallets. Die Entwicklungsstufe unterscheidet sich allerdings deutlich von Land zu Land.

In einigen Ländern ist Bargeld nach wie vor die führende Zahlungsmethode am Point of Sale. In Thailand bleibt Bargeld weiterhin die dominierende Zahlungsmethode am POS mit 46 %, ebenso in Japan (41 %), Malaysia (32 %), Vietnam (38 %) oder auf den Philippinen (44 %). Der Anteil der Zahlungen mit digitalen Wallets gewinnt jedoch in all diesen Ländern an Bedeutung. In Malaysia wird das Wallet das Bargeld in den nächsten Jahren überholen, für Thailand wird 2027 ein Anteil von 53 % erwartet, für Vietnam 50 %.

• In China finden schon 66 % aller POS-Zahlungen per Digital Wallet statt. Alle anderen Zahlungsmethoden spielen eine untergeordnete Rolle.
• Auch in Indien sind Digital Wallets mit 51 % schon die dominierende Bezahlmethode am Point of Sale.
• In Märkten wie Indien, Indonesien oder Singapur treiben QR-Code-basierte Zahlungen den Wallet-Boom weiter an.

In den kommenden Jahren wird erwartet, dass Mobile Payment in vielen Ländern stark an Bedeutung gewinnt. In Indien wird prognostiziert, dass digitale Wallets mehr als 70 % der Zahlungen im Einzelhandel ausmachen werden. In Singapur werden digitale Wallets voraussichtlich 2027 mit 44 % der POS-Zahlungen die Kreditkarten überholen. In Südkorea, wo Kreditkarten die am häufigsten genutzte Zahlungsmethode sind, wird erwartet, dass digitale Wallets ihren Marktanteil bis 2027 auf 41 % ausbauen. Auch in Taiwan wird ein Anstieg von digitalen Wallets auf 41 % der POS-Zahlungen bis 2027 prognostiziert, was einem Anstieg von 23 Prozentpunkten im Vergleich zu 2023 entspricht.

Die Region Middle East and North Africa (MENA) verzeichnet ein beeindruckendes Wachstum im digitalen Zahlungsverkehr. Mobile Zahlungen und E-Wallets boomen – in Ländern wie den Vereinigten Arabischen Emiraten, Saudi-Arabien und Israel ist die Nutzung digitaler Zahlungsmethoden längst Alltag. In weniger digitalisierten Märkten wie Ägypten, Nigeria und Südafrika bietet die digitale Transformation hingegen noch enormes Potenzial.

• 52 % der Konsumentinnen und Konsumenten nutzen Mobile Payment.
• Auch QR-Code-Zahlungen und Tokenisierung werden beliebter.
• UAE erwägen die Einführung einer digitalen Zentralbankwährung, des Digital Dirham.

Besonders beliebt sind landesspezifische Wallets wie STC Pay in Saudi-Arabien oder MyFawry in Ägypten. Regierungen fördern aktiv die Digitalisierung im Bezahlsektor, unter anderem durch Initiativen wie „Vision 2030“ in Saudi-Arabien oder die „National Innovation Strategy“ in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Dort wurde der Zahlungsdienst SwatchPay eingeführt, der kontaktlose Zahlungen mit Swatch-Uhren ermöglicht.

In Deutschland und Österreich bleibt Bargeld noch häufig im Einsatz – mit 69 % (DE) bzw. 73 % (AT) ist es dort nach wie vor das am meisten genutzte Zahlungsmittel. Gleichzeitig steigen Mobile Payments und kontaktloses Bezahlen rasant an:

• 36 % der Deutschen haben in den letzten 12 Monaten mobil bezahlt (2023: 26 %).
• 69 % bezahlen kontaktlos – meist mit Karte, aber zunehmend auch mit Smartphone oder Smartwatch.
• Junge Zielgruppen treiben die Entwicklung: 64 % der 18- bis 29-Jährigen nutzen Mobile Payment, ein Viertel dieser Gruppe bezahlt sogar ausschließlich mobil.

In Skandinavien ist der Wandel bereits weiter: In Finnland (89 %), Dänemark (76 %) und Schweden (75 %) dominiert die kontaktlose Kartenzahlung den POS – Bargeld spielt dort eine immer geringere Rolle.

In vielen europäischen Ländern nimmt die Bereitschaft, mobil per Smartphone oder Smartwatch zu bezahlen, zu. Eine intensivere Nutzung von Mobile Payment in den nächsten zwei Jahren können sich über 30 % der Befragten beispielsweise in der Schweiz, in Dänemark, Finnland und Schweden vorstellen; Spitzenreiter ist Irland mit 39 %.

Ein spannender Zukunftstrend ist biometrisches Bezahlen, 43 % der Deutschen können sich bereits heute vorstellen, per Iris-Scan oder Gesichtserkennung zu zahlen.

Ob biometrische Zahlungen in Deutschland, E-Wallets in Ägypten oder CBDCs in den VAE – weltweit ist klar erkennbar: Die Bezahlmethoden am Point of Sale verändern sich grundlegend. Konsumentinnen und Konsumenten erwarten heute Geschwindigkeit, Sicherheit und Komfort – stationäre Händler und Retail-Technologie-Anbieter sind gefragt, diesen Erwartungen mit flexiblen, integrierten Zahlungslösungen gerecht zu werden.