Wie wichtig ist es für Händler, sich mit der technologischen Entwicklung im Food Service auseinanderzusetzen und zu investieren?
Hohmann: Technologien bringen viele Vorteile, beispielsweise bei Bestellung, Bezahlung, Verkaufsprognosen, Personaleinsatzplanung, Prozessoptimierung und Effizienz, aber auch für die Nachhaltigkeit. Die Notwendigkeit für den Einsatz von Technologien entsteht zu einem großen Teil aus einem Personalmangel. Dadurch fragen sich viele Händler: Welche Prozesse kann ich mit Technologie vereinfachen? Wo kann Technologie Menschen entlasten, die ich dann für kreativere und anspruchsvollere Zwecke einsetzen kann?
Blicken wir mal aus der Kundenperspektive auf das Thema: Wie wird sich die Customer Journey im Food-Service-Bereich in den kommenden Jahren durch Technologien verändern?
Hohmann: Wenn wir in die Zukunft blicken, ist vieles denkbar. Das beginnt bereits vor der Bestellung: Ein Gastronomiebetrieb weiß zum Beispiel, dass eine Kundin, nennen wir sie Julia, meistens mittags in den Laden kommt. Zu dieser Tageszeit erhält Julia automatisiert ein Sonderangebot. Sobald sie den Shop betritt, wird sie per Gesichtserkennung oder über ihr Handy erkannt und automatisch persönlich begrüßt. Chatbots und KI-Assistenten vereinfachen die Kommunikation, Bestellungen und Anfragen können per Sprache bedient werden.
Dann folgen personalisierte Empfehlungen. Eine schlaue KI schlägt Julia vor: „Du hast schon lange keinen Burger mehr gegessen, wäre das was? Im Übrigen haben wir ganz neu ein passendes Infused Water dazu.“ Vorlieben und Allergien werden einbezogen, um individuelle Menüvorschläge zu entwickeln. Weil Julia sich für gewisse Inhaltsstoffe, für die Herkunft und nachhaltige Produktion der Zutaten interessiert, werden ihr dazu Informationen ausgespielt. Es wird äußerst spannend, wenn eine Technologie besser weiß als man selbst, was man eigentlich will.