Einige Marken gehen noch einen Schritt weiter und lassen ihre eigenen Spiele oder Spielversionen entwickeln. Nike hat sich mit dem Erfolgsspiel Fortnite zusammengetan und rund um Nikes Schuhmarke Air Max das Spieleuniversum Airphoria entwickelt. „Da die digitale und die physische Welt bei unseren Produkten und Erlebnissen zunehmend zusammenwachsen, suchen wir immer nach authentischen Wegen, um unsere Verbindung zu den Fans zu vertiefen, den Zugang zu Nike über unser digitales Ökosystem zu erweitern und die Liebe zum Sport und zum Spiel zu wecken“, erklärt Ron Faris, Geschäftsführer von Nike Virtual Studios, das Ziel der Kooperation. Solche Partnerschaften zwischen beliebten Marken kommen beiden Unternehmen zugute.
Auch Walmart ging so weit, eine eigene Spielewelt Universe of Play auf der Online-Spieleplattform Roblox zu kreieren. Eine der ‚Experiences‘ im Spieleuniversum: Im ‚House of Style‘ gibt es eine virtuelle Umkleidekabine, eine Posing-Challenge und ein Kosmetik-Hindernisparcours mit platzierten Markenprodukten.
Aldi Süd und Aldi Nord haben eine eigene Marke ALDI Gaming gegründet, mit der die Discounterketten in der Gaming- und E-Sports-Szene aktiv sind: als Sponsor von Teams und Veranstaltungen, als Partner von Gaming-Influencern sowie mit eigenen Streaming-Formaten auf der Streaming-Plattform Twitch.
Wenn Händler und Marken sich mit der Gamingindustrie beschäftigen, kann das auch in anderen Geschäftsfeldern nützlich sein: Der Parfüm- und Kosmetikkonzern LVMH beispielsweise verkündete kürzlich seine Partnerschaft mit dem Spieleentwickler Epic Games. Laut der Pressemitteilung sollen so neue Arten von immersiven Produkterlebnissen geschaffen werden. „Interaktive Spiele, die sich zu einem vollwertigen kulturellen Phänomen entwickelt haben, sind ein perfektes Beispiel dafür. Die Partnerschaft mit Epic Games wird unser Know-how im Bereich der 3D-Tools und -Ökosysteme beschleunigen, von der Erstellung neuer Kollektionen über Werbekampagnen bis hin zu den Websites unserer Maisons. Außerdem werden wir die jungen Generationen, die sich mit diesen Codes und Anwendungen sehr gut auskennen, besser ansprechen“, erwartet Toni Belloni, Generaldirektor der LVMH-Gruppe, von der Kooperation.
Ob Videospiele, Produkterlebnisse im Metaverse oder virtuelle Showrooms, wenn Unternehmen sich neue Technologien und die Medienkonsumgewohnheiten zunutze machen, entstehen Möglichkeiten, neue Kundinnen und Kunden zu gewinnen und zu binden. Hier sollten Händler und Marken eine Hand am Joystick behalten.
*Der Bericht basiert auf einer Befragung von Online-Shoppern im Frühjahr 2022, durchgeführt von Censuswide im Auftrag der Beratungsagentur Wundermann Thompson. Befragt wurden über 31.000 Teilnehmende aus den Ländern UK, USA, Frankreich, China, Japan, Australien, Argentinien, Kolumbien, Spanien, Brasilien, Mexiko, Indien, Deutschland, Südafrika, Vereinigte Arabische Emirate, Niederlande, Thailand und Indonesien.
**Die Umfrage wurde von Censuswide im Auftrag der Beratungsagentur Wundermann Thompson mit über 2.000 Gamern aus dem Vereinigten Königreich im November 2021 durchgeführt.