Microsoft will also den Weg der Kundschaft über mehrere Websites hinweg praktisch eliminieren? Am Ende sollen Shopper mit nur einem Klick finden, was sie suchen?
Neal Fairfield: Theoretisch, ja. Aber es ist etwas komplexer als das. Ich denke, als Anbieter muss man differenzierter darüber nachdenken, was die Suchabsicht und die Bedürfnisse der Käuferinnen und Käufers sind. Man muss sich Fragen stellen wie:
Macht diese Kaufentscheidung Spaß? Kaufen die Leute etwas, das ihnen Freude macht? Wollen sie viel Zeit mit Vergleichen verbringen? Wollen sie in einen Verkaufsraum gehen, um einen teuren Luxusartikel wie ein Auto oder Schmuck zu kaufen? Möchten sie eine intensive Interaktion mit der Marke haben?
Oder ist der Einkauf grundlegender Natur? Handelt es sich um einen Vorratskauf? Möchten sie etwas innerhalb eines Tages nach Hause geliefert bekommen?
Ausgehend von den Antworten auf diese Fragen müsste jede Shopper Journey anders aussehen. Im Moment bewegt sich der Shopper Guide von Microsoft auf einem Mittelweg: Er versucht, einen pauschalen Ansatz für alles anzuwenden.
Ich denke, dass jeder Kauf, der notwendig und unangenehm ist, so weit wie möglich automatisiert wird, das ist menschlich. Aber für andere Anwendungsfälle wird es eine Lösung geben, die das Einkaufen über Bildschirme genauso erfreulich macht, wie es in physischen Geschäften der Fall ist.
Wie sollten Einzelhändler und Marken auf diese Entwicklung reagieren?
Neal Fairfield: Ich sehe es als eine phänomenale Zeit für diese Art von Entwicklungssprüngen im Dienstleistungsangebot. Es kommt immer auf das Vertrauen an, vor allem auf das Vertrauen in die Daten. Wir bei Pattern wollen Unternehmen dabei helfen, ihr E-Commerce-Geschäft erfolgreich auszubauen. Und was wir sehen, ist: Es geht darum, wie sauber Ihre Daten sind. Und wie genau Sie diese Daten anwenden, um den Menschen das bestmögliche Ergebnis zu bieten.
Marken und Einzelhändler müssen also sicherstellen, dass sie in Bezug auf ihre Produkte eine vertrauenswürdige Position einnehmen: Das gilt für Bewertungen, aber auch für Online-Verkaufsstellen. Ich denke, Marken müssen auf großen Marktplätzen wie Amazon oder bei Einzelhändlern, die mit ihren Werten übereinstimmen, auffindbar sein, damit die Verbraucherinnen und Verbraucher die Produkte ohne Zögern oder Enttäuschung kaufen.