Ladenbau mit recycelten Materialen

Die Zukunft des Einzelhandels liegt in der Nachhaltigkeit – und dabei spielt die Store-Einrichtung eine zentrale Rolle. Recycelte Materialien erobern die Retail-Branche und zeigen, wie ästhetisch und kreativ Umweltschutz sein kann. Unternehmen wie Smile Plastics, Nagami, Nina+Co und Polygood beweisen, dass aus Abfällen echte Design-Statements entstehen können. 

Die Menschheit verbraucht Ressourcen in einem Tempo, das sie nicht mehr nachhaltig bewältigen kann, und hinterlässt dabei riesige Mengen an Abfall. Besonders im Einzelhandel und Ladenbau, wo Trends kommen und gehen, ist der Bedarf an nachhaltigen Lösungen besonders dringlich. Doch es gibt Hoffnung: Immer mehr Unternehmen setzen auf innovative Materialien, die nicht nur die Umwelt schonen, sondern auch optisch überzeugen. Ladeneinrichtungen aus recycelten Rohstoffen sind längst mehr als ein Beitrag zum Klimaschutz – sie senden ein kraftvolles Signal für bewusstes Konsumverhalten und Verantwortung im Design.

Wer bei recyceltem Material an graue Eintönigkeit denkt, sollte einen Blick auf die Arbeiten von Smile Plastics werfen. Das britische Unternehmen zaubert aus Kunststoffabfällen wie Joghurtbechern ästhetische Platten, die Theken, Regale oder Wände in wahre Hingucker verwandeln. Jedes Stück ist ein Unikat, jede Maserung erzählt eine Geschichte – vom Material bis zur Verarbeitung.

Smile Plastics verbindet Design mit Verantwortung und macht Nachhaltigkeit sichtbar und erlebbar. Ihre zu 100 % recycelten und recycelbaren Platten tragen aktiv zum gelobten Prinzip Kreislaufwirtschaft bei. Seit mehr als 30 Jahren sind sie Vorreiter in der nachhaltigen Materialverarbeitung und zeigen eindrucksvoll, dass recycelte Materialien nicht nur funktional, sondern auch visionär und ästhetisch sein können – eine Überzeugung, die auch Marken wie Selfridges, Ganni, Lush und Klättermusen teilen.

Ein anderer Weg, Recycling auf höchstem Design-Niveau zu präsentieren, führt über die Technologie. Nagami, ein spanisches Studio, verbindet recycelte Kunststoffe mit innovativem 3D-Druck. Das Ergebnis? Möbel und Displays, die fast aus der Zukunft zu stammen scheinen. Organische Formen, überraschende Strukturen und eine unvergleichliche Modernität machen sie zur ersten Wahl für Stores, wie die von Dior und Ecoalf.

Während Nagami mit Technik experimentiert, bringt Nina+Co Wärme und visionäres Denken ins Spiel. Mit einem tiefen Engagement für Mensch und Umwelt entwickelt das Interior Design Studio aus London preisgekrönte Innenräume und Produkte, die auf konsequentem Kreislaufdenken und innovativer Materialität basieren. Das Besondere an Nina+Co ist die Arbeit mit Materialien, die ebenso radikal wie durchdacht sind: Pilzmyzel, Algen und Biokunststoffe treffen auf traditionelle und neue Designansätze. Es werden Pilzsporen zu organischen Abfällen gegeben, die in einer Gussform zu einer festen Struktur wachsen und nach dem Trocknen zu umweltfreundlichen, kompostierbaren Möbeln werden. Die Ergebnisse sind Räume, die sich durch klare Formen, vielschichtige Bedeutungsebenen und ein „skulpturales Gespür für Textur“ auszeichnen.

Den Kreis schließt Polygood®, eine Marke, die Interior Design und Nachhaltigkeit perfekt verbindet. Die stilvollen, langlebigen und wasserdichten Platten aus 100 % recyceltem Kunststoff setzen neue Maßstäbe in der Kreislaufwirtschaft. Hinter der Marke steht das niederländische Unternehmen The Good Plastic Company, das Plastikmüll in hochwertige Designlösungen verwandelt und damit eine innovative Alternative zu herkömmlichen Materialien schafft.

Die Platten von Polygood® gewinnen ihre Farben und Muster aus ihrer Herkunft: Die dezenten Töne alter Kühlschränke oder die lebhaften Farben von Fertigungskomponenten werden in einzigartigen Designs neu interpretiert. Diese vielseitigen Oberflächenmaterialien – ideal für Möbel, Ladeneinrichtungen und Fassaden – überzeugen nicht nur ästhetisch, sondern sind am Ende ihrer Nutzung vollständig recycelbar. Marken wie Nike, McDonald’s und Adidas setzen weltweit auf Polygood®, um Displays, Möbel und Fassaden mit einem klaren Umweltfokus zu gestalten. So wird Plastik nicht nur zu einer nachhaltigen Lösung für Design und Architektur, sondern auch zu einem Statement für die Zukunft: Müll gehört nicht auf die Deponie, sondern in die Hände kreativer Köpfe.