Augmented Reality-Lösungen sind nicht nur kurzfristig während der Pandemie sinnvoll einsetzbar für das Ausprobieren zuhause. In stationären Geschäften wird wahrscheinlich auch langfristig ein Bedarf vorhanden sein. Dass unzählige Kunden im Laden dieselben Testproben auf ihrer Haut anwenden, war schon vor Corona vielen unangenehm und keine ideale Situation. Virtuelle Anproben können nicht nur physische Tester ersetzen, sondern es können auch beliebig viele Produkte gleichzeitig „auf- und danach wieder abgetragen“ werden. Und wie im Onlinehandel gilt: Durch die virtuelle Regalerweiterung kann den Kunden in Kosmetikgeschäften, Beauty-Salons und Drogeriemärkten die gesamte Produktpalette zur Verfügung gestellt werden, um sich vorab zu informieren und auszuprobieren.
Mit sogenannten Magic Mirrors, Smart Mirrors oder interaktiven Spiegeln kann das eigene Spiegelbild – wie online die eigene Kameraaufnahme – durch einen darunter liegenden Bildschirm um virtuelle Informationen oder Grafiken erweitert werden.
Perfect Corp wirbt mit seinen „touchless virtual makeup try-on solutions”, also mit berührungsfreien virtuellen Make-up-Anprobe-Lösungen für den stationären Handel auch zu Corona-Zeiten: Mit Gesten- oder Sprachsteuerung können Kunden die jeweiligen Programme kontaktlos bedienen, sich durch die Menüs bewegen und im Sortiment stöbern. Perfect Corps App „YouCam Makeup“, mit der Nutzer Makeup- und Kosmetikartikel zuhause testen können, läuft beispielsweise über Magic Mirrors auch in Stores. Die Anwendung kann dort laut einem Produktvideo per Touch, Geste oder Sprache gesteuert werden. Scannt der Nutzer einen QR-Code, kann er Produktinformationen und AR-Fotos vom eigenen Gesicht mit virtuellem Makeup auf sein Smartphone erhalten.
Auch Sephora und Douglas haben solche virtuellen Try-On-Anwendungen in einigen Stores. Das komplette Ausprobier-Erlebnis der Produkte können diese Magic Mirrors natürlich nicht ersetzen. Wie sich Produkte auf der Haut anfühlen oder riechen, lässt sich (noch) nicht virtuell nachstellen. Aber für viele Kaufentscheidungen bieten diese Lösungen schon eine gute Beurteilungshilfe. Und laut einer Umfrage von Nosto steigern sie tatsächlich die Wahrscheinlichkeit, dass Kunden einen Kauf tätigen.