Checkout vereinfachen, Hürden abbauen und so die Conversion-Rate steigern

18.03.2025

von Sven Reck

Der E-Commerce ist für viele Handelsunternehmen ein guter Wirtschaftszweit, doch sie sehen sich mit dem Problem konfrontiert, dass potenzielle Kundinnen und Kunden ihren Einkauf nicht abschließen. Die Abbruchquote kann sich erheblich auf den Umsatz auswirken. Wenn man aber versteht, warum der Online-Einkauf abgebrochen wird, gibt es wirksame Strategien, um die Conversion-Rate zu steigern.

Kaufabbruch im E-Commerce

Die Abbruchraten im E-Commerce sind in den letzten Jahren wieder kontinuierlich gestiegen, nachdem sie 2013 noch ein Allzeithoch erreicht hatten. Aktuelle Statistiken zeigen, dass die weltweite Abbruchrate von Online-Käufen im Jahr 2023 mit 70 Prozent den Spitzenwert der letzten zehn Jahre erreichte. Diese alarmierende Zahl unterstreicht die Notwendigkeit, proaktive Maßnahmen zur Reduzierung von Kaufabbrüchen zu ergreifen.

Unterschied Warenkorbabbruch vs. Checkout-Abbruch

Eine Frau sitzt frustriert vor einem Laptop und hält eine Kreditkarte in der Hand; Copyright: Adobe Express

Es ist wichtig, zwischen zwei Hauptformen des Kaufabbruchs zu unterscheiden: dem Warenkorbabbruch und dem Checkout-Abbruch. Ein Warenkorbabbruch liegt vor, wenn Kundinnen oder Kunden Artikel in den Warenkorb legen, den Online-Shop aber wieder verlassen, ohne den Checkout-Prozess eingeleitet zu haben. Im Gegensatz dazu liegt ein Checkout-Abbruch vor, wenn Kundinnen oder Kunden den Checkout-Prozess bereits begonnen haben, den Kauf aber vor Abschluss abbrechen. Beide Arten von Abbrüchen führen zu Umsatzverlusten, treten jedoch an unterschiedlichen Stellen der Customer Journey und aus verschiedenen Gründen auf.

Warum gibt es Kaufabbrüche?

Die Gründe für Kaufabbrüche sind vielfältig. Häufig sind unerwartete Zusatzkosten wie hohe Versandkosten, ein komplizierter oder langwieriger Checkout-Prozess, eingeschränkte Zahlungsmöglichkeiten, Sicherheitsbedenken, langsame Ladezeiten der Website oder unzureichende Rückgabebedingungen die Ursache.

Die barrierefreie Gestaltung des Onlineshops spielt für die Conversion ebenfalls eine entscheidende Rolle – denn nur wenn alle Kundinnen und Kunden ohne Hürden einkaufen können, bleibt der Checkout erfolgreich. Holen Sie sich Tipps zur barrierefreien Gestaltung von Onlineshops.

Tipps zur Reduzierung der Abbruchrate und zur Conversion-Optimierung

Um die Abbruchquote zu senken und die Conversion-Rate zu erhöhen, können folgende Maßnahmen ergriffen werden:

Transparente Kosten

Alle Kosten, einschließlich der Versandkosten, klar und frühzeitig kommunizieren.

Vereinfachter Checkout

Den Checkout-Prozess so einfach und kurz wie möglich gestalten.
Einen Gastzugang anbieten, damit neue Kundinnen und Kunden nicht sofort ein Konto erstellen müssen.

Vielfältige Zahlungsmöglichkeiten

Eine Vielzahl von Zahlungsoptionen anbieten, um den Bedürfnissen der Kundinnen und Kunden gerecht zu werden.

Zahlungssicherheit gewährleisten

Vertrauenssiegel anzeigen und sichere Zahlungsmethoden verwenden.

Schnelle Ladezeiten

Sicherstellen, dass Ihre Website und der Checkout-Prozess schnell geladen werden.

Retargeting

Retargeting-Anzeigen nutzen, um Kundinnen und Kunden an ihren abgebrochenen Kauf zu erinnern.
Rabatte oder Sonderangebote anbieten, um Kundinnen und Kunden zum Abschluss der Bestellung zu bewegen.

E-Mail-Marketing

Erinnerungsmails an einen abgebrochenen Einkauf können Kundinnen und Kunden einen weiteren Impuls geben, den Kauf noch abzuschließen.

Kundenservice

Mitarbeitende per Live-Chat oder Chatbots können Kundinnen und Kunden bei Fragen und Problemen in Echtzeit unterstützen.

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Einfachere Anmeldung und Bezahlung im Onlineshop: Click to Pay-Lösungen

Nahaufnahme einer schwarzen Kreditkarte mit Chip und Zahlen; Copyright: Adobe Express

Laut einer Studie von Mastercard brechen viele Verbraucherinnen und Verbraucher ihren Online-Einkauf ab, weil sie sich mit der Registrierung und damit der Eingabe aller Daten beim Shop herumschlagen müssen. Click to Pay kann dazu beitragen, diese Abbrüche zu reduzieren, da es den Bezahlvorgang vereinfacht.

Mit Click to Pay können Verbraucherinnen und Verbraucher mit wenigen Klicks sicher online bezahlen, ohne sich bei jedem Shop neu registrieren und ihre Kartendaten jedes Mal neu eingeben zu müssen. Haben sie zusätzlich eine Lieferadresse bei Click to Pay hinterlegt, entfällt auch deren Eingabe. Das vereinfacht nicht nur den Bezahlvorgang, sondern erhöht durch die sogenannte Tokenisierung auch die Sicherheit beim Bezahlen. Click-to-Pay ist ein von den großen Zahlungsnetzwerken unterstützter Standard, der den Kaufprozess im Internet deutlich beschleunigt. Dies reduziert nicht nur die Abbruchquote, sondern schützt auch die Zahlungsdaten durch hohe Sicherheitsstandards.

Bei der Tokenisierung wird die echte Kreditkartennummer durch einen zufälligen Token ersetzt, der an der Kasse für die Zahlung genutzt wird. Die sensiblen Zahlungsdaten bleiben dabei sicher auf einem separaten Server gespeichert und werden nicht an das Geschäft und den Händler übertragen. Das erhöht die Datensicherheit, da selbst bei einem Datenleck keine echten Karteninformationen gestohlen werden können. Zugleich gewährt die Tokenisierung Verbraucherinnen und Verbraucher mehr Kontrolle über ihre sensiblen Daten.

Eine Person deutet auf eine skizzenhafte Darstellung des Kundenwegs, die verschiedene Symbole von der Entdeckung bis zum Kauf zeigt.; Copyright: Adobe Express

Online-Checkout: Der entscheidende Moment in der Customer Journey

Der Checkout ist mehr als nur der letzte Schritt im Online-Einkauf – er ist der Moment, der über Kaufabschluss oder Abbruch entscheidet. Ein reibungsloser, schneller und vertrauenswürdiger Bezahlprozess hinterlässt einen positiven Eindruck und stärkt die Kundenbindung.

Händler sollten genau analysieren, wann und warum Kundinnen und Kunden ihren Online-Einkauf abbrechen. Diese Erkenntnisse helfen dabei, gezielt Hürden im Checkout-Prozess zu identifizieren und zu beseitigen. Mit den richtigen Strategien können sie den Bezahlvorgang optimieren, die Nutzererfahrung verbessern und so die Conversion-Rate nachhaltig steigern.

Quellen: Chatix Blog, EMARKETER Blog, OptiMonk Blog, Pressemitteilung Mastercard