Das alles sind beeindruckende Pop-up-Store-Konzepte von etablierten Marken, die häufig über Landesgrenzen hinaus für Aufmerksamkeit sorgten. Gerade kleinere Brands, die bisher vielleicht ausschließlich online agieren, fragen sich da zu Recht: Geht es auch mit weniger Aufwand und Kosten? Ja! Laut einer Studie von Storefront unter internationalen Einzelhändlern, die bereits eine Pop-up-Store-Aktion durchgeführt haben, bewerteten 80 Prozent diese als Erfolg. Gleichzeitig gaben 44 Prozent an, dass sie weniger als 5.000 US-Dollar für den Shop ausgegeben hatten.
Für kleine Marken gilt somit: Wichtiger als kostspielige, imposante Erlebniswelten sind die genaue Zielsetzung und ein klares Konzept für den Pop-up-Store. Vermittelt er die Botschaft der Marke oder des Produkts? Wie können Beleuchtung, Musik oder interaktive Elemente dabei unterstützen? Hat er das Potential, für Mund-zu-Mund-Propaganda und Kundeninteraktion zu sorgen?
Erfolgreiche Pop-up-Stores können häufig auch mit Bordmitteln auf kleinen Flächen umgesetzt werden. Unternehmerin Carmen Kroll (auch bekannt unter Carmushka) verwandelte beispielsweise zuletzt die Büroräume ihrer Modemarke Oh April für zwei Tage in eine Modeboutique mit Drinks und Snacks, um – so äußerte sie sich auf LinkedIn – in den persönlichen Austausch mit Kundinnen und Kunden gehen zu können. Der sei dabei am wertvollsten, da ausführliches Feedback, zum Beispiel bei Retouren, nur selten vorkomme. Der Verkauf der Kollektion war für sie an diesen Tagen eher zweitrangig.
Wichtig bei einem Pop-up-Store, der nicht allzu aufmerksamkeitsstark gestaltet ist oder der sich nicht in einer hochfrequentierten Lage befindet: das effektive Bewerben via Social Media, lokaler Werbung und Kooperationen. So können Pop-ups auch die Werbestrategien und im Endeffekt die Umsätze kleinerer Marken positiv beeinflussen.