Welche Form von Smart Stores ist aktuell am erfolgreichsten?
Rüschen: Betrachtet man das Sortiment, stechen zwei Konzepte besonders hervor: Nahversorger mit einem umfassenden Sortiment wie Tante-M oder Tante Enso gewinnen an Bedeutung. Ebenso etabliert sich die Direktvermarktung lokaler Produkte, etwa in Dorfladenboxen.
Und welche Smart-Store-Technologien setzen sich momentan durch?
Rüschen: Wenn wir vier Grundtechnologien unterscheiden – Self-Scanning, Grab & Go, RFID und Robotik-Verkaufsautomaten – ist Self-Scanning an einem Terminal vor dem Checkout im Smart Store die dominierende Lösung. Die Investitionen sind überschaubar, und die Kundinnen und Kunden kennen die Technologie. Das erleichtert die Akzeptanz, während Grab & Go zum Beispiel für viele noch ungewohnt ist.
Wie schneiden Technologien wie Smartphone-Scanning oder Robotik-Verkaufsautomaten ab?
Rüschen: Smartphone-Scanning, also das Scannen der Artikel mit dem eigenen Smartphone, hat den Vorteil extrem niedriger Investitionskosten. Dafür ist es aus Kundensicht aber weniger bequem, da sich Kundinnen und Kunden registrieren und eine App nutzen müssen. Damit verliert ein Händler möglicherweise Laufkundschaft.
Robotik-Boxen oder Automatenstores sind teuer und haben Einschränkungen im Sortiment, da die Waren in standardisierte Fächer passen und für die Robotik gut greifbar sein müssen. Kundinnen und Kunden können sich nicht mit einem Blick im Sortiment orientieren, sondern müssen das Angebot am Terminal durchscrollen. Zudem entstehen Wartezeiten, wenn mehrere Personen gleichzeitig einkaufen wollen, daher sind sie für Hochfrequenz-Standorte nicht geeignet. Diebstahlschutz ist ein Vorteil, aber insgesamt sind diese Systeme noch nicht breit etabliert.