Durch den System-Messebau ergibt sich um so mehr die Herausforderung für Aussteller, die Aufmerksamkeit der Besuchenden auf der Messe zu erregen, oder?
Benjamin Bruder: Das stimmt, Aussteller müssen immer wieder neue Möglichkeiten finden, aus der Masse herauszustechen. Da wird aktuell sehr viel mit Licht gearbeitet. Leuchtrahmen, LED-Paneele, aber auch Bewegmedien sind ein großes Thema.
Dabei muss man allerdings aufpassen, dass man das Auge nicht überstrapaziert. Wenn man zu viel Medientechnik im Standkonzept eingeplant hat, entfalten die Elemente nicht immer ihren erwünschten Effekt.
Auch Stoffe werden vermehrt eingesetzt, man kann sie bedrucken lassen und damit Rahmen oder Wände bespannen. Die Druckqualität ist inzwischen so gut, dass man kaum noch erkennt, dass es sich um Stoff handelt.
Der Systembau erlebt gerade wieder eine Renaissance. Lange wurde das „System“ mit „gleichförmig und unkreativ“ assoziiert. Aber mittlerweile sieht man bei uns zum Beispiel nur noch einen Bruchteil des Systems, es wird mit Stoff, Holz, sonstigen Materialien oder LEDs verkleidet.
Daher empfehle ich die Methode „80/20“: Setzen Sie 80 Prozent Standardsystem ein und lassen Sie sich für die restlichen 20 Prozent etwas Besonderes einfallen. So haben Sie die Vorteile des modularen Systems, können aber dennoch kreative Designs erstellen.