Welche spezielle Entwicklung beobachten Sie auf dem internationalen Einzelhandelsmarkt?
Einzelhändler, mit denen wir gesprochen haben, sind auf der Suche nach der nächsten großen Sache, um Kunden nicht nur zum Kauf, sondern auch zur Loyalität zu bewegen. Dies kann in Form von disruptiven Ladenauslagen, mehr bildenden und spielerischen Elementen oder durch mehr Flexibilität umgesetzt werden. Der stationäre Einzelhandel ist noch lange nicht tot, wie manche sagen, denn die Verbraucher kaufen immer noch gerne direkt im Laden ein. Um allerdings erfolgreich zu sein, ist es wichtig, eine Erfahrung zu liefern, die Freude macht und in positiver Erinnerung bleibt. Und man muss flexibel genug sein, mit den wachsenden, sich rasant verändernden Verbrauchererwartungen Schritt zu halten.
Deswegen haben wir jede Minute der EuroShop 2020 genossen, da wir die Gelegenheit hatten, auf neue Marken und Einzelhändler zu stoßen, und mit ihnen in erster Linie über die Anforderungen an das Store-Design und dessen Umsetzung sowie Shop-in-Shop-Systeme und Pop-up-Läden zu reden, um mehr Engagement und Unterhaltung im Ladenlokal für ihre Kunden zu erreichen.
Das sich ändernde Konsumverhalten und die soziale Distanzierung, die aufgrund der COVID-19-Pandemie zur Gewohnheit werden, wird unserer Meinung nach dazu führen, dass Kunden von Marken und Einzelhändlern ein Serviceangebot erwarten, das sie unterstützt und auf ihrem Weg in eine neue Normalität begleitet. Die gesamte Customer Journey muss jetzt neu überdacht werden, denn die wichtigste Maßnahme für Kunden besteht nun darin, sich selbst und andere vor Ansteckungen zu schützen. Die Einzelhandelsflächen müssen zukünftig so gestaltet oder angepasst werden, dass sie den Bedürfnissen der Kunden gerecht werden, damit diese sicher einkaufen können. Das beinhaltet auch Erwägungen, wie die Mitarbeiter sicher arbeiten und kompetenten Kundenservice gewährleisten können. Wir führen gerade viele interessante Beratungsgespräche mit dem Einzelhandel und Markenhändlern, um ihnen bei der sicheren Kundenbetreuung zur Seite zu stehen, wenn ihr Vertrieb wieder kräftig ins Rollen kommt.
Interview: Julia Pott