Warehouse-Automatisierung beschleunigt Lieferungen im Handel

Die Automatisierung von Lager- und Logistikprozessen setzt neue Maßstäbe für Geschwindigkeit, Effizienz und Liefersicherheit im Einzelhandel. Unternehmen wie Kaufland, Thalia und JD Logistics zeigen bereits heute, wie Robotik und KI für maximale Performance in der Supply Chain sorgen.

In Geisenfeld betreibt Kaufland eines der modernsten Logistikzentren im deutschen Lebensmitteleinzelhandel. Nach einer mehrjährigen Erweiterung läuft das Hochregallager seit September 2024 weitgehend vollautomatisiert. Auf einer Höhe von 30 Metern bewegen Shuttles Waren ein und aus, während Roboterarme täglich über 200.000 Kolli kommissionieren. Autonome Transportfahrzeuge bringen Paletten zum Warenausgang.

Das System ermöglicht höhere Kapazitäten ohne zusätzlichen Flächenverbrauch und steigert nach Angaben von Kaufland die Liefersicherheit deutlich. Im Food-Bereich werden täglich rund 185.000 Kolli automatisch kommissioniert. Zusätzlich verarbeitet eine separate Anlage bis zu 50.000 Kolli mit Obst und Gemüse. Die Mitarbeitenden werden von körperlich schweren Tätigkeiten entlastet und übernehmen zunehmend technikorientierte Aufgaben. 90 % der benötigten Fachkräfte stammen aus interner Weiterbildung.

Auch die Rhenus-Gruppe und Thalia setzen gemeinsam auf maximale Automatisierung: In Hörselgau wurde ein hochmoderner Omnichannel-Hub mit einem der weltweit leistungsfähigsten AutoStore-Systeme eröffnet. Auf einer Fläche von 8.000 Quadratmetern lagern 240.000 Behälter, die von 530 Robotern verwaltet werden. Das System gewährleistet extrem kurze Durchlaufzeiten, eine hohe Lagerdichte und eine zuverlässige Auftragsabwicklung, selbst in saisonalen Spitzenzeiten.

Neben Büchern wird auch das stetig wachsende Non-Book-Sortiment, beispielsweise Spielwaren, verarbeitet. Die automatisierte Verpackung sowie die Zusammenarbeit von Robotern und Fachpersonal sollen Thalias Omnichannel-Wachstum langfristig sichern und einen klaren Wettbewerbsvorteil schaffen.

Mit zwei eigenen, hochautomatisierten Logistikzentren in Icheon und Incheon ist JD Logistics, die Logistiksparte von JD.com, in den südkoreanischen Markt eingetreten. Von den Standorten aus werden Third-Party Logistikdienstleistungen und integrierte Supply-Chain-Lösungen mit Lieferzeiten von bis zu 12 Stunden im Großraum Seoul angeboten.

Im Icheon-Lager kommen KI-gestützte Bestandsoptimierung, automatische Sortier- und Verpackungssysteme sowie ein spezielles Batch-Inventory-System für Lebensmittel zum Einsatz. Über das Incheon-Zentrum werden lokale Beauty-Marken und internationale Konsumgüterhersteller bedient. Über die Cross-Border-Plattform JD Worldwide verbindet JD Logistics zudem südkoreanische Produkte direkt mit chinesischen Konsumenten.

Ob Kaufland, Thalia oder JD Logistics – hochautomatisierte Logistikzentren verkürzen die Lieferzeiten, verbessern die Lieferqualität und sichern dem Handel langfristig die nötige Flexibilität. Die Automatisierung von Lagern entwickelt sich damit zu einem zentralen strategischen Faktor für den Einzelhandel – besonders unter Bedingungen wie intensivem Wettbewerb, steigendem Preisdruck, wachsendem Personalmangel sowie hohen Kundenerwartungen an Liefergeschwindigkeit und Verfügbarkeit.