Ein zentrales Risiko besteht im einseitigen Fokus auf Hochfrequenzlagen: Wenn Investitionen sich ausschließlich an stark frequentierten Bereichen orientieren, drohen andere Stadtteile und Randlagen ins Hintertreffen zu geraten. Das kann zu einer ungleichen Stadtentwicklung, Leerständen und sinkender Aufenthaltsqualität führen. Eng damit verknüpft ist die Gefahr der Gentrifizierung. Steigen die Mieten in beliebten Lagen infolge gezielter Aufwertung, können kleinere, inhabergeführte Geschäfte zunehmend verdrängt werden. Es entsteht ein Markt, in dem sich vor allem große Ketten oder finanzstarke Markenflächen durchsetzen können. Die Folge: eine Verarmung der Angebotsstruktur. Kleinere Unternehmen leiden zudem unter einem ungleichen Zugang zu Technologie und Daten mit weniger finanziellen und personellen Mitteln, was Wettbewerbsnachteile weiter verschärft.
Auf Seite der Besuchenden kann eine einseitige Ausrichtung des Stadtmarketings das Konsumverhalten verzerren, indem Besuchende stets an dieselben Orte gelenkt und so Vielfalt und individuelle Einkaufsrouten verdrängt werden. Hinzu kommen nicht zuletzt Datenschutzbedenken in der Bevölkerung und das Gefühl, überwacht zu werden.